Endometriumkrebs

Nachfolgend haben wir relevante Informationen zum Endometriumkarzinom für Sie zusammengestellt.

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Gebärmutterkörperkrebs

wird auch Endometriumkrebs genannt. Bösartige Tumoren des Gebärmutterkörpers (Korpuskarzinom, von lateinisch „corpus“: Körper) haben ihren Ursprung fast immer in der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die das Organ im Inneren auskleidet. Krebserkrankungen des Gebärmutterkörpers sind in Deutschland nach Brustkrebs die zweithäufigste bösartige Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane und die vierthäufigste Krebsform bei Frauen.

Hauptrisikofaktoren

für die Entstehung von Gebärmutterkörperkrebs müssen neben dem Alter Übergewicht, insbesondere nach den Wechseljahren, und die Einnahme ausschließlich östrogenhaltiger Hormonpräparate während und nach den Wechseljahren angesehen werden. Dagegen schützt die Einnahme „der Pille“ in der geschlechtsreifen Zeit, insbesondere bei Verwendung eines kombinierten Präparates mit Östrogen und Gestagen, vor der Entwicklung eines Karzinoms der Gebärmutterschleimhaut. Auch körperliche Bewegung und Schwangerschaften wirken sich schützend aus. Weitere Risikofaktoren sind Kinderlosigkeit, eine frühe erste Periode (Menarche), eine spät eintretende Menopause (letzte Periode) oder lange Zyklen ohne Eisprünge. Darüber hinaus spielen Bluthochdruck, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), eine vorangegangene Strahlenbehandlung sowie erbliche Faktoren eine Rolle. Die erbliche Erkrankung Lynch-Syndrom (HNPPC), bei der Darmkrebs bereits in einem frühen Lebensalter auftritt, geht mit einem erhöhten Risiko für Gebärmutterkörperkrebs, Eierstockkrebs und andere Krebsarten einher.

Östrogene

werden hauptsächlich in den Eierstöcken und im Fettgewebe produziert und bewirken an der Gebärmutterschleimhaut ein Wachstum der Drüsenzellen. Während des weiblichen Monatszyklus wird die Östrogenwirkung nach dem Eisprung durch Gestagene, den zweiten Typ weiblicher Geschlechtshormone, verringert. Falls keine Schwangerschaft eintritt und die Hormonspiegel wieder abfallen, führt dies letztlich zur Abstoßung der Schleimhaut (Menstruation) und verhindert eine Entartung.

Eine wichtige Ursache der Krebsentstehung sehen Wissenschaftler im hormonellen Umstellungsprozess während der Wechseljahre. In dieser Lebensphase stellt der Körper die Produktion der Gestagene ein, bildet aber zunächst weiterhin Östrogene. Ein entscheidender Östrogenanteil wird im Fettgewebe – abhängig vom Grad einer Übergewichtigkeit – gebildet. Wenn Östrogene lange auf die Gebärmutterschleimhautzellen einwirken, kann dieser andauernde Teilungsreiz die Entwicklung eines bösartigen Tumors begünstigen. Dies ist auch dann der Fall, wenn zum Hormonersatz während der Wechseljahre ausschließlich Östrogene eingenommen werden. Wird das Östrogen kontinuierlich mit einem Gestagen kombiniert, wie es  in den Leitlinien empfohlen wird, besteht keine erhöhte Gefahr für Gebärmutterkörperkrebs.

Symptome

Wichtigstes Frühsymptom eines Gebärmutterschleimhautkrebs ist eine ungewöhnliche Blutung aus der Scheide. Besonders verdächtig ist jede Blutung nach den Wechseljahren!

Zudem können folgende Symptome auftreten:

  • Schmerzen im kleinen Becken
  • Störungen beim Wasserlassen oder unregelmäßiger Stuhlgang
  • blutiger oder fleischfarbener, oft übelriechender Ausfluss außerhalb der Monatsregel
  • Schmerzen im Unterbauch
  • unerklärliche Gewichtsabnahme.

Derartige Symptome können auch ganz harmlose Ursachen haben. Dennoch sollten Sie die Warnzeichen ernst nehmen und Ihren Frauenarzt aufsuchen, um die Ursache zu klären!

Diagnose

Besteht der Verdacht auf Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom), leitet die Ärztin beziehungsweise der Arzt die notwendigen Untersuchungen ein. Mit deren Hilfe kann geklärt werden, ob es sich wirklich um eine Krebserkrankung handelt, welche Tumorart vorliegt und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Wichtige Untersuchungsschritte zum Nachweis von Gebärmutterkörperkrebs sind:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung mit einem Spiegel (Speculum) und Tastuntersuchung, Pap-Test
  • Ultraschalluntersuchung (transvaginale Sonographie)
  • Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)
  • getrennte Ausschabung des Gebärmutterhalses und der Gebärmutterkörper-Schleimhaut (fraktionierte Abrasio)

Entscheidend zur Sicherung der Diagnose ist die feingewebliche, mikroskopische Untersuchung des Gewebes.

Behandlung

von Endometriumkrebs ist gegliedert in verschiedene Therapiesäulen. Dazu gehören vor allem die Operation und die Chemotherapie.

Operation

ist bei Erstdiagnose nahezu immer am Anfang der Behandlung. Das Ergebnis der Erstoperation gehört zu den wichtigsten Prognosefaktoren bei Endometriumkrebs.

Chemotherapie und zielgerich­tete Erhaltungstherapie

bezeichnen die Krebsbehandlungen mit Medikamenten, die die Tumorzellen abtöten oder am Wachstum hindern sollen. Beim Endometriumkrebs ist dies die zweite Behand­lungssäule.

Patientinnen-Arzt-Gespräch

ist das Herzstück der Behandlung. Nur über Vertrauen, Offenheit und Transparenz im gemeinsamen Gespräch ist es dem Arzt möglich, angemessen auf Ihre Sorgen, Wünsche und Beschwerden einzugehen.